Die Zukunft der Arbeit - wissen, wie der Hase läuft!

Zurzeit ist vieles im Umbruch, auch in der Arbeitswelt. Nicht nur unsere Ausbildung und die nachgefragten Tätigkeiten ändern sich laufend, auch die Art und Weise, WIE und WIE LANGE wir arbeiten ist von diesen Veränderungen nicht ausgenommen. Schlagworte wie Arbeitszeitverkürzung und –flexibilisierung, Job-Sharing oder die 4-Tage-Woche werden aktuell heiß diskutiert.

Wir haben mit unserem Geschäftsführer Jürgen Kolb über die Zukunft der Arbeit gesprochen. Lesen Sie Teil 1 unseres Interviews, mit seinen spannenden Gedanken zum Thema flexible Arbeitszeit-Modelle und den Herausforderungen für Unternehmer:

Was ist deine Meinung zum Thema Arbeitszeitflexibilisierung? Geht der Trend bei der Arbeitszeit von pauschalen zu individuellen Lösungen?

"Ja sicher und das passiert nicht immer freiwillig. Es gibt 100 Gründe dafür, dass Unternehmen bei dem Thema höchst flexibel sein müssen. Und das geht nun mal nicht mit Excel-Tabellen und Kugelschreiber, sondern nur mit Smartphone, Zeiterfassungs-Terminal und digitalen Prozessen, die laufend angepasst werden. Das betrifft nicht nur Dienstleistungsunternehmen, sondern vor allem auch jene Firmen und Organisationen, die weniger IT-affin sind und wo der Innovations-Fokus auf dem Kerngeschäft liegt. Das ist aber heute zu wenig, man muss auch bei Kundenbetreuung und Mitarbeiteradministration am Stand der Zeit sein.

Wenn ein Betrieb also gleich zwei, drei technologische Sprünge in der Administration machen muss, dann sind wir mit ARTimer sehr oft im Spiel. Darum kooperieren wir auch gerne mit Beratern für die Themen IT, Steuern und Unternehmensentwicklung. Leider werden wir nicht immer gleich am Anfang eines Reformprojekts ins Boot geholt. Dabei wäre das technisch und organisatorisch am sinnvollsten!"

 

Teilzeit, Gleitzeit, verkürzte Wochenarbeitszeit oder Teleworking – im Gegensatz zu früher gibt es viele Angebote für die Arbeitnehmer. Welche Herausforderungen entstehen damit für die Arbeitgeber?

"Mit über 60 Mitarbeitern in unserem Kerngeschäft – Managed Security Services – wissen wir natürlich, dass die HR und die Unternehmens-Organisation eine große Herausforderung sind. Sabbaticals, Stundenverkürzungen wegen privater Anforderungen und das Home Office muss man hier meistern. Wir halten grundsätzlich nichts vom System „Vertrauensarbeitszeit“, weil es auch nicht legal und prüfungsfest ist. Deshalb brauchen wir – wie alle Unternehmen – eine Zeiterfassung, die eine transparente, nachvollziehbare und effiziente Basis für die Personalverrechnung schafft.

Wichtig ist außerdem, dass das Backoffice bzw. Sekretariat nicht den „Papierkrieg“ für alle Mitarbeiter erledigen muss. Die größten Zeitdiebe sind ja Klassiker wie: „Wieviel Urlaub habe ich noch dieses Jahr?“ oder „Die Arztbestätigung bringe ich noch nach!“ Um effizient arbeiten zu können, braucht es eine gewisse Selbstverwaltung, die sich leicht implementieren lässt und möglichst intuitiv ist – auch für Mitarbeiter, die Berührungsängste mit der IT haben. Das schaffen wir mit ARTimer nachweislich an Arbeitsplätzen wie zum Beispiel im Bereich der Reinigung, in Kindergärten und Bauhöfen oder im Verkauf in den Filialen."

 

Was hältst du von der Idee des „Job-Sharing“, dass sich also zwei Personen einen Vollzeit-Job teilen?

"In der Realität war es schon immer so, dass sich Aufgabengebiete auf mehrere Mitarbeiter verteilen müssen. Teilzeit, Karenzvertretungen und Wiedereinstieg ins Berufsleben gibt es ja nicht erst seit gestern. Dass sich zwei Personen einen Job und damit auch ein Gehalt teilen, sehe ich kritisch, weil Koordination und Abrechnung aufwändig sind. Bevor ich also sehr kreative Modelle einsetze, würde ich mir überlegen: Wie bilde ich das ab, wie kann ich das fair und transparent gestalten und bin ich damit auch zukunftssicher aufgestellt? Ohne digitale Zeiterfassung und einer modernen Unternehmenskultur würde ich von diesem Modell eher abraten."

 

Kommt die 4-Tage-Woche für alle Arbeitnehmer in absehbarer Zukunft? Welche Vor- und Nachteile bringt dieses Modell und ist es in allen Branchen umsetzbar?

"Auch das kann man nicht pauschal beantworten – für manche Branchen und Firmen passt das Modell, für andere weniger. Es läuft wieder auf dieselbe Frage hinaus: Wenn es Umstellungen in der Arbeitsorganisation gibt – etwa wegen Kurzarbeit oder saisonalen Schwankungen – habe ich dann die entsprechende Büromanagement-Software für eine Ressourcenplanung mit flexiblen Dienstplänen, für Anweisungen und Antragswesen? Denn nur dann kann ich rasch und rechtssicher agieren bzw. auf Veränderungen reagieren.

Welches Modell auch immer implementiert werden soll – man braucht eine flexible Software, auch um Fehlentwicklungen oder Fehlverhalten zu erkennen. Denn am Ende des Tages zählen keine Zusagen oder Versprechungen, sondern das, was mit der Software digital erfasst wurde."

 

Vielen Dank für den Moment! Hier geht's zum 2ten Teil unseres Interviews, mit dem Schwerpunkt "Softwaregestützte Arbeitszeiterfassung, KI und klassische Vorurteile zum Thema".